15.06.2025 - Wie uns eine gute Durchblutung gesund hält
Martin Middeke:
Neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von Alter, Geschlecht,
Körpergröße, Gefäßfunktion und Sterblichkeit bestätigen: Der Schlüssel für ein
langes Leben sind gesunde Gefäße. Eine gute Durchblutung ist das A und O für
gesundes Altern, zeigt Professor Dr. Middeke, Experte für Bluthochdruck, in
seinem neuen Buch „Die Altersformel“. Middeke hat sein Medizinerleben der
Erforschung des Blutdrucks und seiner Regulierung gewidmet und erklärt, wie
wichtig das Zusammenwirken von Herzfrequenz, Atmung und Blutdruck für eine
optimale Versorgung aller Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen ist. Er gibt
zahlreiche praktische und erprobte Hilfestellungen, wie wir die Risikofaktoren
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren können.
Hieronymus
Makropoulos war der Leibarzt des österreichischen Kaisers Rudolph II. Dieser
wollte unsterblich sein und verlangte hierfür eine Rezeptur. Er traute dem
Medikament aber nicht und wurde auch nur 60 Jahre alt. Elina, Makropoulos’
Tochter, hatte dagegen keine Bedenken und probierte die Rezeptur erfolgreich
aus. Sie war eine berühmte Opernsängerin, lebte über 300 Jahre und blieb dabei
auch noch jung und schön. Schließlich wurde sie des langen Lebens überdrüssig
und vererbte das Rezept einer jungen Nachwuchssopranistin. Soweit die Oper »Die
Sache Makropoulos« von Leos Janacek, basierend auf dem Märchen des tschechischen
Schriftstellers Karel Capek. »Unser Leben währet siebzig Jahr, und wenn es
hochkommt, so sind’s achtzig …« So steht es im Alten Testament, Psalm 90,1.
Etwas länger darf es heute schon sein. Wie es allerdings Methusalem, der
Großvater Noahs, auf 969 Jahre gebracht hat, verschweigt uns die Bibel. Er starb
kurz vor der Sintflut, mit der Gott die »Reset-Taste« drückte. Alle zehn
biblischen Urväter seit Adam, dessen Leben 930 Jahre währte, und Noah wurden
ähnlich alt. Wenn nun aber alle weiteren Nachkommen auch dies biblische Alter
erreicht hätten, wäre es schon damals sehr eng geworden auf der Erde. Die
Sintflut mag deshalb wohl eine mögliche Zäsur zur Begrenzung der Weltbevölkerung
gewesen sein. Das maximale Lebensalter der heutigen »Supercentenarier«, also
der Menschen, die mindestens 110 Jahre alt werden, erhöhte sich rapide zwischen
den 1970er-Jahren und den frühen 1990er-Jahren, und erreichte ein Plateau um
1995. Im Jahr 1997 starb Jeanne Louise Carmet, geboren 1875 in Arles,
Frankreich, im Alter von 122 Jahren. Das ist tatsächlich bis heute die längste
doumentierte Lebensdauer in der Geschichte. Die natürliche Obergrenze eines
Menschenlebens liegt bei 120 Jahren. Alles, was darüber hinaus geht, ist derzeit
nur Wunschdenken – oder auch ein Albtraum. Ein Grund für den deutlichen
Zuwachs der äußerst langlebigen Menschen in der zweiten Hälfte des letzten
Jahrhunderts ist die Kenntnis der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und die Entwicklung gut wirksamer Therapien seit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges; exemplarisch etwa der Blutdruck- und Lipidsenker sowie nicht
medikamentöser Maßnahmen. Eine Pille, die den Alterungsprozess unseres
Körpers wirksam aufhalten kann, gibt es bisher nicht. Lebensverlängerung mit
verschiedenen Substanzen gelingt bisher nur bei Mäusen. Wir sind aber keine
großen Mäuse, und diese Erkenntnisse daher für uns noch nicht relevant. Sehr
wohl wissen wir heute allerdings, wie wir die Sterblichkeit durch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich verringern und eine vorzeitige Alterung
unseres Gefäßsystems verhindern können. Trotzdem sind
Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die bei weitem häufigste Todesursache
in der westlichen Welt. Das gilt gleichermaßen für Männer und Frauen. Um diese
Situation zu verbessern, hat das Gesundheitsministerium 2024 das
Gesunde-Herz-Gesetz (GHG) auf den Weg gebracht. Nun ist unser Herz aber meistens
ganz unschuldig. Vielmehr wird es geschädigt durch eine schlechte Durchblutung
und muss bei Millionen Menschen gegen einen erhöhten Blutdruck in den Arterien
arbeiten. Daher sollte das Augenmerk primär auf der Gefäßgesundheit liegen. So
können Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser verstanden und verhindert werden. Das
möchte ich mit diesem Buch bewerkstelligen. Die Erkenntnis, dass der Mensch
so alt ist wie seine Gefäße, stammt übrigens von Thomas Sydenham, dem »Vater«
der englischen Medizin. Seine Parole: »A man is as old as his arteries«
formulierte er bereits im 17. Jahrhundert. Das gilt selbstverständlich nicht nur
für Männer. Aber, wie wir heute wissen, gibt es deutliche geschlechtsspezifische
Unterschiede in der Entwicklung einer Gefäßsteifigkeit. Gemeint sind die
Arterien, die den Gesamtorganismus mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
Widmen wir uns also zunächst dem Blutkreislauf und der Gefäßfunktion.
Autoren von "Wie uns eine gute Durchblutung gesund hält"
15.06.2025 - Wie uns eine gute Durchblutung gesund hält
Neue Erkenntnisse über den Zusammenhang von Alter, Geschlecht, Körpergröße, Gefäßfunktion und Sterblichkeit bestätigen: Der Schlüssel für ein langes Leben sind gesunde Gefäße. Eine gute Durchblutung ist das A und O für gesundes Altern, zeigt Professor Dr. Middeke, Experte für Bluthochdruck, in seinem neuen Buch „Die Altersformel“. Middeke hat sein Medizinerleben der Erforschung des Blutdrucks und seiner Regulierung gewidmet und erklärt, wie wichtig das Zusammenwirken von Herzfrequenz, Atmung und Blutdruck für eine optimale Versorgung aller Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen ist. Er gibt zahlreiche praktische und erprobte Hilfestellungen, wie wir die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren können.
Hieronymus Makropoulos war der Leibarzt des österreichischen Kaisers Rudolph II. Dieser wollte unsterblich sein und verlangte hierfür eine Rezeptur. Er traute dem Medikament aber nicht und wurde auch nur 60 Jahre alt. Elina, Makropoulos’ Tochter, hatte dagegen keine Bedenken und probierte die Rezeptur erfolgreich aus. Sie war eine berühmte Opernsängerin, lebte über 300 Jahre und blieb dabei auch noch jung und schön. Schließlich wurde sie des langen Lebens überdrüssig und vererbte das Rezept einer jungen Nachwuchssopranistin. Soweit die Oper »Die Sache Makropoulos« von Leos Janacek, basierend auf dem Märchen des tschechischen Schriftstellers Karel Capek.
»Unser Leben währet siebzig Jahr, und wenn es hochkommt, so sind’s achtzig …« So steht es im Alten Testament, Psalm 90,1. Etwas länger darf es heute schon sein. Wie es allerdings Methusalem, der Großvater Noahs, auf 969 Jahre gebracht hat, verschweigt uns die Bibel. Er starb kurz vor der Sintflut, mit der Gott die »Reset-Taste« drückte. Alle zehn biblischen Urväter seit Adam, dessen Leben 930 Jahre währte, und Noah wurden ähnlich alt. Wenn nun aber alle weiteren Nachkommen auch dies biblische Alter erreicht hätten, wäre es schon damals sehr eng geworden auf der Erde. Die Sintflut mag deshalb wohl eine mögliche Zäsur zur Begrenzung der Weltbevölkerung gewesen sein.
Das maximale Lebensalter der heutigen »Supercentenarier«, also der Menschen, die mindestens 110 Jahre alt werden, erhöhte sich rapide zwischen den 1970er-Jahren und den frühen 1990er-Jahren, und erreichte ein Plateau um 1995. Im Jahr 1997 starb Jeanne Louise Carmet, geboren 1875 in Arles, Frankreich, im Alter von 122 Jahren. Das ist tatsächlich bis heute die längste doumentierte Lebensdauer in der Geschichte. Die natürliche Obergrenze eines Menschenlebens liegt bei 120 Jahren. Alles, was darüber hinaus geht, ist derzeit nur Wunschdenken – oder auch ein Albtraum.
Ein Grund für den deutlichen Zuwachs der äußerst langlebigen Menschen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist die Kenntnis der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Entwicklung gut wirksamer Therapien seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges; exemplarisch etwa der Blutdruck- und Lipidsenker sowie nicht medikamentöser Maßnahmen.
Eine Pille, die den Alterungsprozess unseres Körpers wirksam aufhalten kann, gibt es bisher nicht. Lebensverlängerung mit verschiedenen Substanzen gelingt bisher nur bei Mäusen. Wir sind aber keine großen Mäuse, und diese Erkenntnisse daher für uns noch nicht relevant. Sehr wohl wissen wir heute allerdings, wie wir die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich verringern und eine vorzeitige Alterung unseres Gefäßsystems verhindern können.
Trotzdem sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die bei weitem häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Das gilt gleichermaßen für Männer und Frauen. Um diese Situation zu verbessern, hat das Gesundheitsministerium 2024 das Gesunde-Herz-Gesetz (GHG) auf den Weg gebracht. Nun ist unser Herz aber meistens ganz unschuldig. Vielmehr wird es geschädigt durch eine schlechte Durchblutung und muss bei Millionen Menschen gegen einen erhöhten Blutdruck in den Arterien arbeiten. Daher sollte das Augenmerk primär auf der Gefäßgesundheit liegen. So können Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser verstanden und verhindert werden. Das möchte ich mit diesem Buch bewerkstelligen.
Die Erkenntnis, dass der Mensch so alt ist wie seine Gefäße, stammt übrigens von Thomas Sydenham, dem »Vater« der englischen Medizin. Seine Parole: »A man is as old as his arteries« formulierte er bereits im 17. Jahrhundert. Das gilt selbstverständlich nicht nur für Männer. Aber, wie wir heute wissen, gibt es deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Entwicklung einer Gefäßsteifigkeit. Gemeint sind die Arterien, die den Gesamtorganismus mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Widmen wir uns also zunächst dem Blutkreislauf und der Gefäßfunktion.
Autoren von "Wie uns eine gute Durchblutung gesund hält"
Bücher von Martin Middeke