Anhand messerscharfer Beobachtungen fühlt die australische Journalistin Caitlin Johnstone dem Zustand westlicher Gesellschaften auf den Zahn: Sind unsere Demokratien wirklich auf den Willen des Volkes ausgerichtet? Haben wir an der Wahlurne Gestaltungseinfluss, oder werden die wichtigen Entscheidungen vielmehr durch Interessengruppen und Lobbys bestimmt? Werden wir von klein auf durch eine breit ausgerichtete Propaganda geformt, die es immer schwieriger macht, sich eine eigene Meinung zu bilden? Durch Johnstones schonungslose Analyse der Methoden und Auswirkungen von Propaganda wird klar: Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. In Zeiten von Fake News und einer Künstlichen Intelligenz, die jede Information fälschen und für die eigenen Zwecke verändern kann, müssen wir unbedingt unsere Fähigkeiten zum selbstständigen Denken zurückgewinnen!
Unsere Zivilisation ist krank, weil alle ihre Systeme dafür sorgen, dass menschliches Verhalten von Profit bestimmt wird – und Gesundheit ist nicht profitabel. Niemand wird reich, wenn alle immer gesund bleiben. Das Räderwerk des Kapitalismus wird sich auch dann noch weiterdrehen, wenn die Bevölkerung durch schlechte Bildung und miserable, auf Profit ausgerichtete Kunst seicht und stumpf wird. Milliardäre werden nicht dadurch reich, dass man Wälder und Meere unberührt lässt, weniger konsumiert, weniger abbaut, weniger bohrt, weniger Energie verbraucht. Die Wirtschaft blüht nicht auf, wenn die Welt in Frieden lebt und die Nationen in Harmonie zusammenarbeiten.
Wenn man eine fortschrittliche KI so programmieren würde, dass sie das menschliche Verhalten einzig und allein darauf ausrichtet, mit den vorhandenen Technologien den größtmöglichen Profit zu erzielen, würde sich diese Welt nicht wesentlich von der realen unterscheiden. Wir werden von unreflektierten, gefühllosen Systemen gesteuert, denen das Wohl unseres Verstandes, unseres Herzens, unserer Gesundheit oder unserer Biosphäre egal ist und die alles opfern würden, um das eine Ziel zu erreichen, das sie sich gesetzt haben. Das ist einfach eine miese Art, eine Gesellschaft zu organisieren. Es funktioniert nicht und hat uns eine sterbende Welt voller verrückter Idioten beschert, die an mehreren Fronten auf ein nukleares Armageddon zusteuern. Unsere Systeme haben so spektakulär versagt, wie nur irgendetwas versagen kann.
Eigentlich ist es ganz einfach: Wir haben uns für den Kapitalismus als Status quo entschieden, weil er ein effizienter Weg ist, um viel zu produzieren und viel Wohlstand zu schaffen, aber jetzt produzieren wir zu schnell zu viel und die Gesellschaft wird von den Reichen versklavt. Deshalb werden jetzt neue Systeme benötigt.
Ein Großteil des modernen politischen Lebens besteht darin, dass die herrschende Klasse die Öffentlichkeit dazu verleitet, Dinge, die die herrschende Klasse nicht schätzt, gegen Dinge einzutauschen, die sie schätzt: Wir tauschen die wirkliche Revolution gegen das Gefühl, revolutionär zu sein. Wir tauschen die tatsächliche Freiheit und Demokratie gegen die Geschichte von der Freiheit und der Demokratie. Wir tauschen diejenigen Bürgerrechte, die unseren Herrschern selbst wichtig sind, wie freie Meinungsäußerung und Freiheit von Überwachung, gegen Kulturkämpfe über Rassismus und Transphobie. Wir tauschen echte Arbeit gegen imaginäres Geld. Auf jede erdenkliche Art und Weise werden wir dazu verleitet, reale Macht gegen leere Floskeln einzutauschen.
Ein Teil des Problems besteht darin, dass die Menschen in dieser bewusstseinsgesteuerten Dystopie nicht wissen, wie böse ihre Regierung ist, so dass die Vorstellung, dass ihre Regierung sie überwacht und ihre Sprache und ihren Zugang zu Informationen reglementiert, sie nicht so erschreckt, wie sie sollte. Deshalb ärgert es mich, wenn Leute sagen: »Hört auf, über Probleme zu reden, wir müssen über Lösungen reden!« Wir sind so weit davon entfernt, jemals Lösungen umsetzen zu können. Wir sind noch nicht einmal an einem Punkt angelangt, an dem eine nennenswerte Zahl von Menschen weiß, dass die Probleme existieren. Der erste Schritt ist die Schaffung eines Bewusstseins für die Probleme und ihre Ursachen, denn niemand wird sich umdrehen und einen Feind bekämpfen, von dem er immer noch glaubt, dass er sein Freund ist. Systemische Lösungen sind von diesem Punkt noch ziemlich weit entfernt.
Es ist inzwischen weithin bekannt, dass der freie Wille nicht annähernd in dem Maße existiert, wie die meisten Religionen, Philosophien und Rechtssysteme uns glauben machen wollen. Unser Verstand ist sehr leicht zu manipulieren und Propaganda ist sehr effektiv. Wenn Sie das nicht verstehen, haben Sie das Problem nicht verstanden. Beschäftigen Sie sich eingehend mit kognitiven Verzerrungen und deren Funktionsweise. Schauen Sie sich die Forschungsergebnisse an, die zeigen, dass unsere Gehirne wissen, welche Entscheidungen wir treffen werden, und zwar mehrere Sekunden, bevor unser Bewusstsein weiß, dass wir sie treffen. Wollen Sie mir erzählen, dass dies selbstbestimmte, freie Organismen sind? Um zu verstehen, womit wir es zu tun haben, muss man psychologische Manipulation verstehen, muss verstehen, wie effektiv sie ist und warum sie funktioniert, denn weitreichende psychologische Manipulation ist die entscheidende Gewalt, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit daran zu hindern, sich in ihrem eigenen Interesse gegen unsere Herrscher zu wenden.
Die Trägheit und selbstzerstörerische Hoffnungslosigkeit der Menschen im Kampf gegen die Maschinerie rührt wohl daher, dass sie wissen, dass die großen politischen Aufbrüche der sechziger Jahre im Sande verlaufen sind. Aber ich glaube nicht, dass das der Fall wäre, wenn die Menschen verstehen würden, wie viel harte Arbeit die Maschinerie leisten musste, damit sie im Sande verliefen. Ich meine, wir alle wissen, dass das Ende von Aktivistenbewegungen nicht aus dem Nichts kommt, oder? Wir alle wissen von COINTELPRO? Bekannte Fälle, in denen einer von sechs Aktivisten tatsächlich ein Bundesinfiltrator war? Die Einführung der ausgeklügeltsten Propagandamaschine, die es je gegeben hat?
Die Energie, die das westliche Imperium in die Vernichtung des Fortschritts aller linken Bewegungen und der Antikriegsbewegung gesteckt hat, ist atemberaubend, aber die Leute glauben einfach, dass die Begeisterung von alleine nachgelassen hat, die Hippies zu Yuppies wurden und die Reagan-Administration von allein kam. So war es aber nicht. Daran mussten sie hart arbeiten.
Die Revolution ist nicht organisch verpufft, sie wurde aktiv abgewürgt. Was an ihrer Stelle verbleibt, ist diese defätistische Haltung. Die Menschen wollen eine gesunde Gesellschaft, glauben aber nicht, dass sie erreicht werden kann, das wird dann zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Wir betreiben jetzt selbst COINTELPRO.
Die Leute denken, dass wir die Macht unserer Masse nicht nutzen können, um das Entstehen einer gesunden Gesellschaft zu erzwingen, und dass wir keine verdienen, weil wir beim letzten Mal versagt haben. Aber wir haben nicht wissentlich, aufgrund unserer eigenen Fehler versagt, sondern wir wurden durch Manipulation an diesen Punkt gebracht. Und die Manipulatoren mussten sehr, sehr hart arbeiten, um das zu erreichen. Diese Bewegungen starben aus, weil die Maschine ganz klar verstand, dass sie sie mit extremer Aggression ausrotten musste, und genau wusste, was sie dafür tun musste, während die normalen Menschen im Dunkeln gelassen wurden. Ein Kampf ist nicht fair, wenn nur eine Partei davon weiß.
Die Maschine hat eine Schlacht gewonnen und alle tun so, als hätte sie damit den Krieg gewonnen. Das hat sie aber nicht. Wir können den Kampf wieder aufnehmen und wir können sie mit unserer Masse überwältigen. Wenn wir nur eine Ahnung davon hätten, wie hart sie arbeiten mussten, um diese eine Schlacht zu gewinnen, wäre das jedem klar. Wir empfehlen: Denken Sie nicht, Sie seien verrückt, machen Sie ein wenig Yoga – und stärken so das bewusste Wahrnehmen!
11.11.2023 - Dysfunktion und Zerstörung
Anhand messerscharfer Beobachtungen fühlt die australische Journalistin Caitlin Johnstone dem Zustand westlicher Gesellschaften auf den Zahn: Sind unsere Demokratien wirklich auf den Willen des Volkes ausgerichtet? Haben wir an der Wahlurne Gestaltungseinfluss, oder werden die wichtigen Entscheidungen vielmehr durch Interessengruppen und Lobbys bestimmt? Werden wir von klein auf durch eine breit ausgerichtete Propaganda geformt, die es immer schwieriger macht, sich eine eigene Meinung zu bilden? Durch Johnstones schonungslose Analyse der Methoden und Auswirkungen von Propaganda wird klar: Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. In Zeiten von Fake News und einer Künstlichen Intelligenz, die jede Information fälschen und für die eigenen Zwecke verändern kann, müssen wir unbedingt unsere Fähigkeiten zum selbstständigen Denken zurückgewinnen!
Unsere Zivilisation ist krank, weil alle ihre Systeme dafür sorgen, dass menschliches Verhalten von Profit bestimmt wird – und Gesundheit ist nicht profitabel. Niemand wird reich, wenn alle immer gesund bleiben. Das Räderwerk des Kapitalismus wird sich auch dann noch weiterdrehen, wenn die Bevölkerung durch schlechte Bildung und miserable, auf Profit ausgerichtete Kunst seicht und stumpf wird. Milliardäre werden nicht dadurch reich, dass man Wälder und Meere unberührt lässt, weniger konsumiert, weniger abbaut, weniger bohrt, weniger Energie verbraucht. Die Wirtschaft blüht nicht auf, wenn die Welt in Frieden lebt und die Nationen in Harmonie zusammenarbeiten.
Wenn man eine fortschrittliche KI so programmieren würde, dass sie das menschliche Verhalten einzig und allein darauf ausrichtet, mit den vorhandenen Technologien den größtmöglichen Profit zu erzielen, würde sich diese Welt nicht wesentlich von der realen unterscheiden. Wir werden von unreflektierten, gefühllosen Systemen gesteuert, denen das Wohl unseres Verstandes, unseres Herzens, unserer Gesundheit oder unserer Biosphäre egal ist und die alles opfern würden, um das eine Ziel zu erreichen, das sie sich gesetzt haben. Das ist einfach eine miese Art, eine Gesellschaft zu organisieren. Es funktioniert nicht und hat uns eine sterbende Welt voller verrückter Idioten beschert, die an mehreren Fronten auf ein nukleares Armageddon zusteuern. Unsere Systeme haben so spektakulär versagt, wie nur irgendetwas versagen kann.
Eigentlich ist es ganz einfach: Wir haben uns für den Kapitalismus als Status quo entschieden, weil er ein effizienter Weg ist, um viel zu produzieren und viel Wohlstand zu schaffen, aber jetzt produzieren wir zu schnell zu viel und die Gesellschaft wird von den Reichen versklavt. Deshalb werden jetzt neue Systeme benötigt.
Ein Großteil des modernen politischen Lebens besteht darin, dass die herrschende Klasse die Öffentlichkeit dazu verleitet, Dinge, die die herrschende Klasse nicht schätzt, gegen Dinge einzutauschen, die sie schätzt: Wir tauschen die wirkliche Revolution gegen das Gefühl, revolutionär zu sein. Wir tauschen die tatsächliche Freiheit und Demokratie gegen die Geschichte von der Freiheit und der Demokratie. Wir tauschen diejenigen Bürgerrechte, die unseren Herrschern selbst wichtig sind, wie freie Meinungsäußerung und Freiheit von Überwachung, gegen Kulturkämpfe über Rassismus und Transphobie. Wir tauschen echte Arbeit gegen imaginäres Geld. Auf jede erdenkliche Art und Weise werden wir dazu verleitet, reale Macht gegen leere Floskeln einzutauschen.
Ein Teil des Problems besteht darin, dass die Menschen in dieser bewusstseinsgesteuerten Dystopie nicht wissen, wie böse ihre Regierung ist, so dass die Vorstellung, dass ihre Regierung sie überwacht und ihre Sprache und ihren Zugang zu Informationen reglementiert, sie nicht so erschreckt, wie sie sollte. Deshalb ärgert es mich, wenn Leute sagen: »Hört auf, über Probleme zu reden, wir müssen über Lösungen reden!« Wir sind so weit davon entfernt, jemals Lösungen umsetzen zu können. Wir sind noch nicht einmal an einem Punkt angelangt, an dem eine nennenswerte Zahl von Menschen weiß, dass die Probleme existieren. Der erste Schritt ist die Schaffung eines Bewusstseins für die Probleme und ihre Ursachen, denn niemand wird sich umdrehen und einen Feind bekämpfen, von dem er immer noch glaubt, dass er sein Freund ist. Systemische Lösungen sind von diesem Punkt noch ziemlich weit entfernt.
Es ist inzwischen weithin bekannt, dass der freie Wille nicht annähernd in dem Maße existiert, wie die meisten Religionen, Philosophien und Rechtssysteme uns glauben machen wollen. Unser Verstand ist sehr leicht zu manipulieren und Propaganda ist sehr effektiv. Wenn Sie das nicht verstehen, haben Sie das Problem nicht verstanden. Beschäftigen Sie sich eingehend mit kognitiven Verzerrungen und deren Funktionsweise. Schauen Sie sich die Forschungsergebnisse an, die zeigen, dass unsere Gehirne wissen, welche Entscheidungen wir treffen werden, und zwar mehrere Sekunden, bevor unser Bewusstsein weiß, dass wir sie treffen. Wollen Sie mir erzählen, dass dies selbstbestimmte, freie Organismen sind? Um zu verstehen, womit wir es zu tun haben, muss man psychologische Manipulation verstehen, muss verstehen, wie effektiv sie ist und warum sie funktioniert, denn weitreichende psychologische Manipulation ist die entscheidende Gewalt, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit daran zu hindern, sich in ihrem eigenen Interesse gegen unsere Herrscher zu wenden.
Die Trägheit und selbstzerstörerische Hoffnungslosigkeit der Menschen im Kampf gegen die Maschinerie rührt wohl daher, dass sie wissen, dass die großen politischen Aufbrüche der sechziger Jahre im Sande verlaufen sind. Aber ich glaube nicht, dass das der Fall wäre, wenn die Menschen verstehen würden, wie viel harte Arbeit die Maschinerie leisten musste, damit sie im Sande verliefen. Ich meine, wir alle wissen, dass das Ende von Aktivistenbewegungen nicht aus dem Nichts kommt, oder? Wir alle wissen von COINTELPRO? Bekannte Fälle, in denen einer von sechs Aktivisten tatsächlich ein Bundesinfiltrator war? Die Einführung der ausgeklügeltsten Propagandamaschine, die es je gegeben hat?
Die Energie, die das westliche Imperium in die Vernichtung des Fortschritts aller linken Bewegungen und der Antikriegsbewegung gesteckt hat, ist atemberaubend, aber die Leute glauben einfach, dass die Begeisterung von alleine nachgelassen hat, die Hippies zu Yuppies wurden und die Reagan-Administration von allein kam. So war es aber nicht. Daran mussten sie hart arbeiten.
Die Revolution ist nicht organisch verpufft, sie wurde aktiv abgewürgt. Was an ihrer Stelle verbleibt, ist diese defätistische Haltung. Die Menschen wollen eine gesunde Gesellschaft, glauben aber nicht, dass sie erreicht werden kann, das wird dann zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Wir betreiben jetzt selbst COINTELPRO.
Die Leute denken, dass wir die Macht unserer Masse nicht nutzen können, um das Entstehen einer gesunden Gesellschaft zu erzwingen, und dass wir keine verdienen, weil wir beim letzten Mal versagt haben. Aber wir haben nicht wissentlich, aufgrund unserer eigenen Fehler versagt, sondern wir wurden durch Manipulation an diesen Punkt gebracht. Und die Manipulatoren mussten sehr, sehr hart arbeiten, um das zu erreichen. Diese Bewegungen starben aus, weil die Maschine ganz klar verstand, dass sie sie mit extremer Aggression ausrotten musste, und genau wusste, was sie dafür tun musste, während die normalen Menschen im Dunkeln gelassen wurden. Ein Kampf ist nicht fair, wenn nur eine Partei davon weiß.
Die Maschine hat eine Schlacht gewonnen und alle tun so, als hätte sie damit den Krieg gewonnen. Das hat sie aber nicht. Wir können den Kampf wieder aufnehmen und wir können sie mit unserer Masse überwältigen. Wenn wir nur eine Ahnung davon hätten, wie hart sie arbeiten mussten, um diese eine Schlacht zu gewinnen, wäre das jedem klar.
Wir empfehlen: Denken Sie nicht, Sie seien verrückt, machen Sie ein wenig Yoga – und stärken so das bewusste Wahrnehmen!
Autoren von "Dysfunktion und Zerstörung"